Oslebshausen. „Ippon!“ schallt es wieder durch die SVGO-Halle. Mit einer entschiedenen Geste reckt der Kampfrichter seine Hand nach oben. Unter tosendem Applaus verlässt der eine Judo-Kämpfer mit stolzgeschwellter Brust die Matte – der unterlegende Judoka trippelt etwas enttäuscht an den Mattenrand und wird mit aufmunternden Schulterklopfen in Empfang genommen – während er schon überlegt, was er beim nächsten Kampf besser machen kann.

Insgesamt 65 junge Judoka waren Anfang April der Einladung zu einem Frühlingscup der Jüngsten unter 14 Jahren nach Oslebshausen gefolgt. 45 Jungen und 21 Mädchen aus den Vereinen SVGO, Tura-Bremen, FTB aus Blumenthal, TUSG Ritterhude, PSV und dem SVH aus Hemelingen maßen ihre Fertigkeiten in dem japanischen Kampfsport fair untereinander. Echte Verlierer gab es nicht: Jede und jeder brachte eine Urkunde und eine Medaille mit nach Hause. Der jüngste Teilnehmer war mit seinen sechs Jahren Noel vom SVGO, der eine Bronzemedaille erreichte.

„Für die jüngsten Judoka gibt es seit der Pandemie kaum noch Turniere, darum haben wir die befreundeten Vereine zu unserem ersten Frühlingscup eingeladen“, sagt Silke Mackrodt von der Judo-Abteilung des SVGO. Sie hatte vor allem mit ihrer Familie und zahlreichen weiteren Freiwilligen das Treffen vorbereitet. „So hatten die Jungs und Mädchen einmal Gelegenheit, richtige Wettkampf-Luft zu schnuppern.“

Leidenschaft und Spaß hätten das ganze Turnier geprägt. „Wir hatten eine wahnsinnige Stimmung. Eltern und Freunde haben ihre Kämpfer angefeuert, gefeiert und auch getröstet“, berichtet Silke. Ein riesiges Lob spricht sie den ehrenamtlichen Zeitnehmerinnen und Zeitnehmern, vor allem aber den Kampfrichterinnen und Kampfrichtern aus. „Sie haben nicht einfach nur entschieden, ob eine Technik zum Sieg geführt hat. Sie haben den Kämpferinnen und Kämpfern genau erklärt, warum sie so und nicht anders den Kampf entschieden haben. Einfach Top!“ Ihren Dank spricht Silke auch Carina Bächler und Detlef Winkler aus, die das Turnier moderierten. Apropos Dank: Viele Eltern hatten für ein großartiges Büffet gesorgt.

Wie sehr so eine Wettkampfstimmung auf die jungen Judoka wirkt, habe sich besonders bei Vivien Nölke – auch vom SVGO gezeigt, sagt Silke mit einem Schmunzeln. „Als sie die vielen anderen Kämpferinnen und Kämpfer sah, traute sie sich aus lauter Respekt erst gar nicht auf die Matte.“ Aufmerksam habe Vivien die Kämpfe verfolgt und dann habe es nur noch einer kleinen Ermunterung gebraucht. „Am Ende ging sie mit dem ersten Platz in ihrer Gruppe und einer Goldmedaille nach Hause.“

Am Ende des Turniers war die Meinung einhellig: „Das müssen wir im nächsten Jahr wieder machen.“ Die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Vereine hätten deutlich signalisiert, dass sie gerne wieder mit ihren Kindern kommen würden, sagt Silke. „Der FTB in Blumenthal hat uns sogar im Sommer zu seinem ‚Seefest‘ mit Judo-Safari und Übernachtung im Freibad eingeladen.“

Nicht zuletzt war das Turnier auch sportlich für den SVGO ein Erfolg: Eine Goldmedaille errangen Fynja Fasking, Nico Heeschen, Martha Bremermann, Vivien Nölke, Nele Müller und Clara Heeschen. Silbermedaillen gingen an Oskar Martens, Michael Küster, Aliyah Walther, Younes Menouer, Hamza Menouer und Fabio Nölke. Eine Bronzmedaille erkämpften sich Lenny Wesling, Tristan Wolf, Silas Srowig, Elias Zikas, Noel Helbig und Loki Drolshagen.